lvh gegen SOA im privaten Bausektor
15.03.2022 |
In Italien wird aktuell die Einführung einer verpflichtenden SOA-Zertifizierung auch für gewisse private Bauaufträge diskutiert. Das Südtiroler Handwerk spricht sich vehement gegen dieses Vorhaben aus und ist in Austausch mit Senator Dieter Steger. Er interveniert derzeit auf römischer Ebene in diesem Zusammenhang.
Bei der SOA-Zertifizierung handelt es sich um eine obligatorische Bescheinigung, die die wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit eines Unternehmens nachweist, um sich für öffentliche Bauaufträge im Wert von mehr als 150.000 Euro zu qualifizieren. Die Zertifizierung wird von zugelassenen Bescheinigungsstellen ausgestellt und bestätigt, dass das zertifizierte Unternehmen alle erforderlichen Anforderungen für die Vergabe öffentlicher Aufträge erfüllt. Für die Unternehmen handelt es sich um eine sehr kosten- und zeitaufwändige Belastung.
Aktuell wird auf nationaler Ebene versucht (sowohl im Gesetzentwurf „contratti pubblici“ als auch im Gesetzentwurf „sostegni-ter“) die SOA auch für gewisse private Bauten in Zusammenhang mit den „bonus edilizi“ verpflichtend einzuführen. Für Unmut sorgt dieses Vorhaben unter den Wirtschaftstreibenden. „Die Qualifikation der Betriebe im privaten Bausektor wurde bisher immer anhand deren Handelskammereintragung, Berufsbefähigung und Berufserfahrung vom Bauherrn bewertet und diese Praxis hat sich in Südtirol stets bewährt“, erklärt lvh-Präsident Martin Haller.
Mit der Einführung der SOA-Qualifikation – sollte sie vorerst auch nur für bestimmte Arbeiten im privaten Sektor erforderlich sein – laufe man Gefahr, dass diese über kurz oder lang auf den gesamten privaten Baubereich ausgedehnt werde. Auch Senator Dieter Steger steht dem Vorhaben kritisch gegenüber: „Die SOA stellt ohnehin schon einen enormen Zusatzaufwand für die Unternehmen dar. Wenn diese nun auch noch für private Bauprojekte erforderlich ist, wird den Betrieben eine riesige Last sowohl kosten- als auch ressourcenmäßig auferlegt.“ Der lvh.apa hatte sich seinerzeit bereits dafür eingesetzt, die SOA erst ab einer Auftragsschwelle von 300.000 Euro als verpflichtend einzuführen.
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