Innovation und Digitalisierung neuer Baustein der Meisterausbildung
07.03.2022 |
Für die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen ist auch im Handwerk Know-how zu Innovation und Digitalisierung gefragt. Sie sind seit kurzem Teil der Meisterausbildung in Südtirol.
Die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen gewinnt besonders im Handwerk immer mehr an Bedeutung. Bei der Einführung neuer Technologie ist es wichtig, strukturiert vorzugehen. Innovative Vorgänge bedürfen einer guten Organisation und eines guten Managements. "Wenn die künftigen Unternehmer und Unternehmerinnen und Führungskräfte im Handwerk durch die Meisterausbildung wettbewerbsfähig für die Zukunft werden sollen, ist Know-how im Bereich Innovation und Digitalisierung ein wichtiger Baustein", erklärt Landesrat Philipp Achammer.
Bei der Umsetzung dieses Vorhabens arbeitet das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung eng mit der Abteilung "Innovation & Neue Märkte" des Landesverbands der Handwerker (lvh) sowie dem Wifi der Handelskammer Bozen zusammen; letzteres führt seit diesem Schuljahr im Auftrag des Landes Lehrgänge durch, die auf den Prüfungsteil "Unternehmensführung" vorbereiten.
Innovation und Digitalisierung im Meisterkurs zur Unternehmensführung
Bei den diversen Teilen der Ausbildung beschäftigen sich die angehenden Meisterinnen und Meister nun mit den Themen Innovation und Digitalisierung: Im Meisterkurs für Unternehmensführung werden im Februar und März 2022 vier Kursgruppen in Workshops zur Methode "Design Thinking" geschult. Zudem beschäftigen sich die Teilnehmenden mit digitalen Unternehmensprozessen und Change-Management. "Die Inhalte sind bisher sehr gut angekommen und das Interesse war entsprechend groß", sagt Lvh-Präsident Martin Haller. "Wir sind sehr froh, dass unser Anliegen umgesetzt wurde. Die neuen Inhalte werden sich sicherlich positiv auf die Handwerksbetriebe auswirken."
Neue Technologien für alle Berufe wichtig
Der Kurs für Unternehmensführung findet berufsübergreifend statt. Der zuständigen Amtsdirektorin Cäcilia Baumgartner ist es zudem wichtig, dass die Themen Innovation und Digitalisierung auch in allen berufsspezifischen Meisterkursen verankert werden: "Die Herausforderung ist, den neuen Ansatz für die einzelnen Berufe konkret umzusetzen – das gilt auch für Dienstleistungsberufe wie Schönheitspflege oder Friseur/Friseurin." Für die Meisteranwärter der Maurer wurde zum Beispiel Mitte Jänner 2022 eine innovative Kurseinheit in den Werkstätten des NOI-Techparks organisiert. Die Maurer besichtigten unter anderem den "Maker Space", wo es um Produktentwicklung und 3D-Druck geht, das Fassadenlabor oder "Hygrotermal testing Lab" der Eurac und das Labor "Building Physics" der Freien Universität Bozen. Forschende sowie Unternehmer berichteten den Baupraktikern von ihren Erfahrungen. Im Beruf Konditor/Konditorin lernen beispielsweise die angehenden Meister demnächst mit Referenten des Versuchszentrums Laimburg im "Kitchen Lab" des NOI, Fruchtpürees zu verarbeiten und zu konservieren. Zudem werden sie in das Qualitätsmanagement von Lebensmitteln eingeführt.
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