Bauhandwerk erneuert Kollektivvertrag

Die Arbeitgeberverbände lvh.apa und CNA-SHV haben kürzlich zusammen mit den territorialen Gewerkschaften ASGB-Bau, Fillea CGIL-AGB, Filca SGB/CISL und Feneal UIL TAAS die Erneuerung des territorialen Zusatzarbeitsvertrags für das Bauhandwerk unterzeichnet. Dieser Schritt bedeutet den Abschluss einer zu Beginn des Jahres eingeleiteten Verhandlung mit dem Ziel, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Sektors sicherzustellen. Das Problem des Kaufkraftverlusts aufgrund der inflationsbedingten Lohnsteigerungen, das sowohl unter den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vermehrt zu spüren war, wurde bereits zu Beginn des Jahres teilweise angegangen. Dabei wurde der Variable Lohnelement (EVR) für das Jahr 2023 erneuert, was zu Bruttoerhöhungen von 288 bis 688 Euro pro Jahr für Mitarbeiter/innen und Angestellte führte. Gemäß den geltenden Vorschriften unterliegen diese Erhöhungen einer begünstigten Besteuerung von 5 Prozent.

Mit der Erneuerung des territorialen Vertrags haben die Parteien nicht nur das Prämienmodell des EVR für die kommenden Jahre bestätigt, das Lohnerhöhungen von bis zu 6 Prozent für Mitarbeiter/innen und Angestellte vorsieht, sondern auch die Zugänglichkeit der Kriterien verbessert, was die Anerkennung erleichtert.

Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitnehmer/innen und ihrer Familien getroffen. Für Mitarbeiter/innen wurden die Beträge für Reisekostenzuschüsse und die Essenspauschale deutlich erhöht, die auf 6 Euro ansteigt. Zusätzlich wurde eine neue Tagespauschale in Höhe von 12,50 Euro für Übernachtungen außerhalb des eigenen Wohnorts eingeführt. Für Angestellte wurden Essensgutscheine im Wert von 7 Euro oder eine Ersatzpauschale von 6 Euro eingeführt. Darüber hinaus wurde eine grundsätzliche Vereinbarung über die Wiedereinführung einer Abdeckung von 50 Prozent des Lohns für den zweiten und dritten Tag bei kurzer Krankheit (weniger als 7 Tage) erzielt, die in den kommenden Wochen näher definiert wird. Der gerade erneuerte Vertrag wird ab Juni für rund 1300 Unternehmen gelten.

Rodolfo Gabrieli, Präsident von CNA-SHV Costruzioni, und Markus Bernard, Präsident der Baugruppe im lvh.apa, äußerten sich zufrieden über die unterzeichnete Vereinbarung: „Diese zeigt das Interesse und die Verantwortung, die Handwerker/innen und kleine Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegenbringen. Mit den aktuellen Arbeitskosten und den Einschränkungen bei den Baubonuszahlungen wird sich der Sektor in den kommenden Jahren mit vielfältigen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Die Stärke unserer Unternehmen liegt jedoch in den Menschen, die bei uns arbeiten, und wir glauben, dass in kleinen und mittleren Unternehmen die idealen Bedingungen für stabile und dauerhafte Zusammenarbeit sowohl in fachlicher, menschlicher als auch wirtschaftlicher Hinsicht geschaffen werden können. All dies macht uns wettbewerbsfähiger und schafft Wohlstand nicht nur für die Arbeitnehmer/innen, sondern für das gesamte Gebiet."

Friedrich Oberlechner, Sekretär des ASGB-Bau, Marco Nardini, Sekretär des FILLEA CGIL-AGB, Martin Vopplicher, Sekretär des Filca SGB/CISL und Matteo Salvetti, Sekretär des FENEAL UIL TAAS unterstreichen: "Diese Vertragsverlängerung kommt zu einem Zeitpunkt, der für die Arbeitnehmer/innen besonders wichtig ist, nach einigen Jahren der Stagnation, abgesehen von den regelmäßigen EVR-Erhöhungen. Dank der monatelangen Arbeit und des Engagements aller beteiligten Parteien haben wir eine zufriedenstellende Vereinbarung erzielt, die zweifellos den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sektors hilft."

Im Bild von links: Heinrich Zelger (FILLEA CGIL/AGB), Stefan Ladurner (ASGB Bau), Stefano Schwarze (FILLEA CGIL/AGB), Friedrich Oberlechner (ASGB Bau), Marco Nardini (FILLEA CGIL/AGB), Martin Voppichler (FILCA SGB/CISL), Michele Pavan (FENEAL UIL TAAS), Markus Bernard (lvh.apa), Fritz Ploner (lvh.apa), Rudi Gabrieli (CNA-SHV Costruzioni)