„Wieder arbeiten zu dürfen, ist die wichtigste Basis für den Neustart“
23.04.2020 |
Ausnahmesituationen erfordern außerordentliche Maßnahmen. Heute fand die Landesversammlung des Südtiroler Handwerks erstmals in Form einer Videokonferenz statt. Gastteilnehmer waren Landeshauptmann Arno Kompatscher, Wirtschafts- und Bildungslandesrat Philipp Achammer sowie der nationale Handwerkspräsident von Confartigianato Imprese Giorgio Merletti.
Knapp 200 Südtiroler Handwerksunternehmer und mehr als 30 Ehrengäste nahmen an der Landesversammlung des Südtiroler Handwerks teil. Das jährliche Ereignis sieht die Genehmigung der Verbandsbilanz vom Vorjahr als auch der Vorschau für das laufende Jahr vor und zählt jedes Jahr zu den wichtigsten Zusammentreffen zwischen Wirtschaft und Politik. Heuer wurde die Veranstaltung aufgrund der Einschränkungen von Corona/Covid-19 digital abgehalten. lvh-Präsident Martin Haller nahm unmittelbar Stellung zur aktuellen Wirtschaftslage: „Die wichtigste Grundlage für das Überleben der Handwerksbetriebe ist geschaffen: Seit Montag darf der Großteil der Sektoren wieder arbeiten und damit ist ein essentieller Schritt zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens erfolgt.“ Derzeit werde an weiteren Lockerungen für jene Berufe gearbeitet, die in direktem Kundenkontakt stehen wie die Friseure oder Schönheitspfleger, sodass auch diese Sparten ihre Tätigkeit schnellstmöglich wieder aufnehmen können. „Die Politik hat in diesem Zusammenhang mutige Entscheidungen getroffen. Sie hat uns das Vertrauen geschenkt, um das Wirtschaftsrad wieder in Gang zu bringen. Mir ist durchaus klar, dass es ist nicht leicht ist, verantwortungsvoll zwischen gesundheitlichen Notwendigkeiten und wirtschaftlichen Erfordernissen abzuwägen. Umso mehr möchte ich mich bei den politischen Entscheidungsträgern, allen voran Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer, aber auch unserem Ansprechpartner im Südtiroler Landtag Gert Lanz für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken“, betonte Haller.
In seiner Rede ging der Verbandschef auf die aktuell größten Herausforderungen im Handwerk ein. Höchste Priorität haben derzeit die Sicherheit und der Gesundheitsschutz auf Baustellen, in Werkstätten und sonstigen Arbeitsstätten. Die Einhaltung der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen seien unerlässlich für die Gesundheit am Arbeitsplatz. Sorgen bereitet Martin Haller die Zukunft: „Der lange Stillstand und die wirtschaftliche Unsicherheit haben vielfach die Aufträge einbrechen lassen. Während in dieser ersten Arbeitswoche nahezu alle Unternehmen enthusiastisch ihre liegengebliebenen Arbeiten wieder aufgenommen haben und bis in den Sommer hinein mit diesen Aufträgen beschäftigt sein werden, befürchte ich eine Rezession spätestens im Winter. Covid-19 hat auch den Tourismus sehr hart getroffen, sodass vielzählige Umbau-, Ausbau- oder Neuprojekte komplett storniert worden sind. Diese fehlenden Aufträge werden wir erst noch zu spüren bekommen.“
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