„COWORCare – Familie & Beruf…vom Elternthema zum Querschnittsthema“

Während die Mutter in der Führungsposition – auch in Teilzeit – bleibt, geht der Vater vorübergehend in Vaterschaft. Trotz einzelner solcher Beispiele in Südtirol steht der überwiegende Teil der Eltern jedoch immer noch vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren – vor allem, wer Kinder in unterschiedlichen Altersstufen hat. "Die Flexibilität und das Ganzjahresangebot der Kleinkindbetreuung muss auch im Kindergarten erreicht werden. Mit der Mittags- und Nachmittagsbetreuung in der Schule sind dies die großen Herausforderungen und nur gemeinsam mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu lösen“, sagte Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.

Von Seiten der Wirtschaft wurden gute Beispiele zur Vereinbarkeit dargestellt, die umso überzeugender wirken, wenn die Führungskräfte diese selbst leben und hier gibt es – nicht zuletzt wegen des Fachkräftemangels – den Wunsch den Kindergarten in Südtirol auf elf Monate zu verlängern. Um dies bezahlbar zu halten, braucht es – wie bei den Betriebskitas - eine Landesförderung.

Von Seiten der Familien wurde die Vielfalt der gelebten Modelle von Familie & Beruf angesprochen. Alle brauchen – besonders im ländlichen Raum – flexiblere Zeiten für die Betreuung, sonst ist dies auch nicht mit einer Teilzeitarbeit vereinbar. Das System der Kinderbetreuung ist den neuen Bedürfnissen der Familien und auch des Berufslebens anzupassen.

Die Arbeitnehmerschaft zeigt in diesen Zeiten, dass die „Work-Life-Balance“ und somit für viele die Vereinbarkeit von Familie & Beruf ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes ist. Unternehmen könnten hier einen Wettbewerbsvorteil kreieren, wenn sie flexible Arbeitsmodelle oder zusammen mit anderen Betreuungsmöglichkeiten bieten.

Schlussendlich geht es auch um einen Mentalitätswandel hin zu mehr gemeinsamer Verantwortung für die Familie, die den Kern unserer gesellschaftlichen Zukunft darstellt: Mehr Flexibilität von Arbeitnehmerschaft und Wirtschaft sowie mehr Unterstützung durch die Politik. Denn nicht die Kinderbetreuung ist zu teuer, sondern die Vernachlässigung der Vereinbarkeit von Familie & Beruf können wir uns schlichtweg nicht mehr leisten.

Diese Thematik ist auch im Bereich der neuen Arbeitsformen relevant wie die Erfahrungen der Pandemie gezeigt haben. Arbeiten am Küchentisch mit schreienden Kindern in der Wohnung ist nicht zielführend. Dennoch sind Online-Arbeitsformen immer verbreiteter und da kommen die Coworking-Räume ins Spiel.

Das Projekt COWORCare zielt auf die Inklusion von Kinderbetreuung und perspektivisch auch Seniorenbetreuung beim Coworking ab. Denn auch dort arbeiten Familien.

Zudem gibt es beim aktuellen EFRE-Aufruf die Möglichkeit für Gemeinden und Unternehmen um eine Förderung von max. 50% bei der Einrichtung von Coworking-Räumen anzusuchen. Interessenten, welche einen gemeinschaftlichen Antrag einreichen möchten, können sich bei der Plattform Land melden.

Zur Plattform Land:
Die „Plattform Land“ ist eine seit 2013 bestehende Südtiroler Allianz aus aktuell 15 Mitgliedern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, welche sich für den lebendigem ländlichen Raum und intelligente Flächennutzung einsetzen.

Quelle: © Plattform Land
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